sylviascheidl.at foto: Dominik Greil Zeitgenössischer Tanz Mein ganzheitliches Menschen- und Tänzerbild nährt sich aus somatischen Herangehensweisen an Bewegung und Entwicklung und betrachtet den Menschen als System im Austausch mit anderen Systemen. Release/Alignment-orientierte Techniken verweben sich mit Ideokinese, Body-Mind Centering und Alexandertechnik. Stark beeinflusst bin ich von meiner langjährigen Praxis von Contact Improvisation. Achtsamkeit und Respekt vor der dem Körper innewohnenden Intelligenz sind mir für das Lernen von und durch Bewegung wichtig. Essentiell ist die Möglichkeit, immer wieder neu zu fragen, wie Bewegung sich in einem Körper organisiert, wovon sie beeinflusst wird, was sie ausdrückt und wie sie zu einem „sinnvollen“ Tanz komponiert werden kann. Technik, Komposition, Präsenz Präsenz und Bewegungsqualitäten Partnerarbeit „Innen-Außen-Falle“ Tanztechnik betrachte ich als Handwerk, die Körperorganisation zu verbessern, und Komposition/kreatives Gestalten als Studium, welche Zusammenstellungen wie für ein Publikum lesbar werden. Darstellerische Präsenz nimmt immer wesentlichen Einfluss darauf, wie sich der Tanz vermittelt. Diese drei Aspekte sind so miteinander verwoben, dass sie zwar zum Studium einzeln hervorgehoben, aber nicht voneinander isoliert werden können. Die Schulung der Wahrnehmung und des Denkens in Bezug auf Bewegung beeinflussende Anteile ist genauso wesentlich wie die Bewegungsübung selbst. Leite ich ein Klasse für Zeitgenössischen Tanz, so ist mein Ziel, für alle drei Aspekte Technik, kreatives Gestalten und Präsenz Raum zu geben. Ich gebe ein „rundum“-Training, das Bewegungsforschung und das Studium der gestaltenden Aspekte Raum, Zeit, Form, Bewegung durch strukturierte Improvisationen und Übungen zur Präsenz einschließt. Um die Ausdruckskraft zu stimulieren, bieten sich die Körpersysteme im Verständnis des Die Fragestellung, wie wir Tänzer unsere Aufgabenstellungen und Aufmerksamkeiten so organisieren können, dass wir die Brücke zwischen „Innen“ und „Außen“ schlagen, ist für mich eine starke Triebfeder der Auseinandersetzung mit Performance. Wie zwischen dem inneren Spüren und einer vollen, klaren tänzerischen Aktivität, die Zuschauer auch lesen können, navigieren? Meine methodische Annahme ist, dass wir ein bewegtes System in einem größeren System mit durchlässigen „Häuten“ sind. Können wir auch unsere Aufmerksamkeit fließen lassen? Innen und außen werden so nicht zu „Räumen“ mit Grenzen, sondern als gerichtete Bewegungen erfahren, deren Motivation von Moment zu Moment entscheidet, ob uns der „Spürmodus“ leitet und die Aktivität diesen stützt, oder wir in einem „Aktionsmodus“ sind, der vom Spüren unterfüttert ist. Diese Praxis bietet die Chance, sich weder da noch dort zu verfangen und festzufahren, sondern in Bewegung zu bleiben. Ich verwende oft und gerne Partnerübungen aus mannigfachen Gründen. |